Leistenhoden

Ein Leistenhoden ist ein Hoden, der sich nicht im Hodensack, sondern im Leistenkanal befindet – meist durch eine Entwicklungsstörung im Mutterleib. Er ist eine Form des Hodenhochstands (Maldescensus testis) und betrifft rund 3 % aller männlichen Neugeborenen. Bei Frühgeborenen ist die Rate deutlich höher.

Normalerweise wandern die Hoden bis zum Ende der Schwangerschaft in den Hodensack. Bleibt der Hoden in der Leiste oder Bauchhöhle, besteht ein erhöhtes Risiko für spätere Unfruchtbarkeit oder Hodenkrebs. Deshalb ist eine frühzeitige Therapie wichtig – idealerweise zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat.

Zur Diagnose reicht meist eine körperliche Untersuchung, ergänzt durch Ultraschall. Die Behandlung erfolgt hormonell oder operativ (Orchidopexie), wobei der Hoden in den Hodensack verlagert und dort fixiert wird. Eine spätere regelmäßige Kontrolle ist wichtig, um mögliche Spätfolgen frühzeitig zu erkennen.

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