Häufiger Harndrang

Häufiger Harndrang, auch als Pollakisurie bezeichnet, bedeutet, dass man tagsüber oder nachts sehr oft zur Toilette muss – manchmal sogar im Abstand von wenigen Minuten. Die ausgeschiedene Urinmenge ist dabei meist gering. Viele Betroffene fühlen sich dadurch stark im Alltag eingeschränkt, trauen sich kaum mehr aus dem Haus oder schlafen schlecht.

Die Ursachen sind vielfältig: Harnwegsinfekte, eine überaktive Blase, chronische Blasenentzündungen, Blasensteine oder – bei Männern – eine Prostatavergrößerung. Auch psychische Faktoren oder eine Reizblase (ohne erkennbare organische Ursache) können dahinterstecken. Bei Frauen spielen manchmal hormonelle Veränderungen oder Beckenbodenschwäche eine Rolle.

Zur Abklärung wird meist ein sogenanntes Miktionsprotokoll geführt, ergänzt durch Urinuntersuchung, Ultraschall und gegebenenfalls eine Blasenspiegelung oder Urodynamik. Die Therapie hängt stark von der Ursache ab: Sie reicht von pflanzlichen Mitteln über gezieltes Blasentraining und Medikamente bis hin zu Beckenbodentherapie oder Hormonbehandlung. Wer dauerhaft unter häufigem Harndrang leidet, sollte das ernst nehmen – oft lässt sich mit gezielter Therapie eine deutliche Besserung erreichen.

Weitere Beiträge:

Urologie Glossar

Tipp: Unser Glossar für urologische Fachbegriffe bietet Ihnen einen Überblick über weitere wichtige Themen von A bis Z.