Chronische Prostatiti und Chronischer Beckenbodenschmerz (Frauen und Männer)

Die chronische Prostatitis – oft auch als chronisches Beckenbodenschmerzsyndrom bezeichnet – ist eine komplexe und häufig missverstandene Erkrankung. Betroffen sind nicht nur Männer, sondern auch Frauen, bei denen man von chronischem Beckenbodenschmerz spricht. Die Beschwerden können sehr unterschiedlich sein: Schmerzen im Damm, After, Unterbauch, Penis, beim Wasserlassen oder beim Sitzen – oft ohne nachweisbare Entzündung oder erkennbare Ursache.

Die Diagnose ist oft eine Ausschlussdiagnose: Entzündungen, Tumore, Harnwegsinfekte oder neurologische Erkrankungen müssen ausgeschlossen werden. Häufig findet man nichts Auffälliges im Urin, Ultraschall oder Blut – trotzdem leiden Betroffene oft jahrelang unter starken Beschwerden. Das macht die Erkrankung psychisch zusätzlich belastend.

Die Therapie ist interdisziplinär: Kombinationen aus Physiotherapie (Beckenbodenentspannung), Schmerztherapie, medikamentöser Behandlung (z. B. Alpha Blocker, Antidepressiva), Akupunktur, Wärmeanwendungen und Verhaltenstherapie können helfen. Wichtig ist Geduld – es gibt selten eine schnelle Lösung, aber oft deutliche Besserung, wenn man dranbleibt. Kommunikation mit einer erfahrenen Urologin ist entscheidend.

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